Lore Willmann stammt aus Thüringen, dem Holzland. Ihre Vorfahren - Lehrer, Bauern, Müller, Schmiede, Schriftsteller, Forscher, weise Frauen, Kräuterweiblein - waren fast alle kreativ, eigenwillig und naturverbunden. Sie wurde 1941 als zweite Tochter eines Lehrers für handwerkliche Berufe im Bereich der Holzbearbeitung und seiner Frau geboren.
Ihre Großmutter brachte in den schwierigen Kriegs- und Nachkriegsjahren die Familie durch. Diese willensstarke Frau war dem heranwachsenden Kind erste Lehrerin, Vorbild und Zuflucht.
Dominierend war der Vater, cholerisches Universalgenie und geborener Lehrer. Die Töchter erhielten umfangreichen Privatunterricht in Botanik, Kunstgeschichte, Malerei und Musik. Die sonntäglichen Wanderungen dienten auch immer botanischen Studien, musischen Freuden war eiserne Disziplin an die Seite gestellt. Fördern hieß Fordern: schöpferisches Arbeiten wachsend aus Genauigkeit, Wissen und Fleiß.
Doch aus musischer Begabung einen Beruf zu machen, sahen die Eltern als nicht seriös an, und so erlernte Lore Willmann den Beruf einer Maschinenbauzeichnerin, was sie unabhängig vom Elternhaus machte und schließlich nach Hennigsdorf führte, das zu ihrer zweiten Heimat wurde.
Die berufliche Entwicklung stand lange Jahre im Vordergrund. Ein Kind, Fernstudium, und die Liebe ihres Lebens. So wurde das Malen zeitweise sekundär. Der Wunsch, als freie Malerin zu arbeiten, blieb. Auch ihr Mann träumte davon, ihr eines Tages das Studium zu ermöglichen und ein Atelier einzurichten.
Ihre akribischen privaten Studien, die ingenieurtechnischen Erfahrungen, das Auseinandersetzen mit Farbe und die Naturstudien führten zu einem großen Fundus an eigenem Wissen. Immerwährende Übung erweiterte die handwerklichen Fertigkeiten. Schließlich entdeckte Lore Willmann die Seide als Malgrund für ihre Aquarelle. Malen auf Seide begann sie zu faszinieren, denn das Leuchten der Farben in unterschiedlichem Licht gehört zu den schönsten Besonderheiten der Seidenbilder. Nach 46 Arbeitsjahren in Schwerindustrie und Verwaltung endlich genießt die heute 64jährige die Freiheit, ihren Traum zu leben, den sie sich erst so spät erfüllen konnte. Seit zehn Jahren stellt sie erfolgreich ihre Werke aus und ist seit fünf Jahren freiberufliche Künstlerin. Seitdem arbeitet sie unermüdlich. Von der Schönheit der Pflanzenwelt inspiriert, entstanden und entstehen so wundervolle Unikate, die alle ihr Wissen und die Liebe zur Natur widerspiegeln und viele Menschen begeistern.
Seit einiger Zeit ist sie als Vorstandsmitglied im neu gegründeten Hennigsdorfer Kunstvereins QuARTier und hat sich an drei viel beachteten Ausstellungen im Rahmen des Vereins beteiligt.
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